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Die Geierwally
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1921, 120 Minuten, Stummfilm s/w,
Regie: Ewald André Dupont
mit: Julius Brandt, Wilhelm Dieterle, Eugen Klöpfer,
Henny Porten, Albert Steinrück
Augen- und Ohrenschmaus:
Die Geierwally - vertont von Nico-Jan
Beckers und Auke
Reuvers
So, 24.11.02, 19.00 Uhr, Mephisto
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Wenn die Geierwally sagt: Ich liebe - dann liebt
die wirklich. Das ist eine Sache fürs Leben.
Das mit dem Bärenjosef. Aber sie hat in diesem
Film noch etwas anderes zu tun als zu lieben. Und
dieses andere, das Hassen, das macht die Geier-Henny
wunderbar. (Bühne und Film, 1921)
Urwüchsig und stolz wie die mächtigen
Tiroler Berge, in denen der Film spielt sind auch
die Menschen, um die sich die Handlung dreht. In
unbändigem Trotz widersetzt sich Wally ihrem
Vater, der ihr den ungeliebten Vinzenz als Bräutigam
aufzwingen will. Sie verläßt das Vaterhaus,
nimmt Einsamkeit und Not auf sich. Abenteuer, dramatische
Szenen, Gefühle, Leidenschaft, Demütigung
und zum Schluß ein Happy End.
ls besonderes Highlight zeigen wir die GEIERWALLY
in ihrer Stummfilmversion von 1921, einer der ersten
erfolgreichen deutschen Heimatfilme - mit der "starken"
Henny Porten in der Hauptrolle. Zwei junge niederländische
Musiker haben eigens für diese Aufführung
die Filmmusik komponiert und begleiten den Film
auch selbst mit ihren Instrumenten.
Nico-Jan Beckers,
Akkordeonist, studierte
am Konservatorium Enschede. 1995 wurde er als Uitvoerend
Musicus für den Twentsche Courant Tubantiaprijs
nominiert. Er studierte weiter in der Masterclass
unter anderem bei Mie Miki, Teodoro Anzellotti und
Mogens Ellegaard. Regelmäßig arbeitet
er an Produktionen des Orkest van het Osten, des
Valerius Ensemble, der Nationalen Reisopera und
der Nederlandse Opera mit.
Auke Reuvers,
Klarinettist, studierte ebenfalls am Konservatorium
Enschede. Mit seinem Abschluß 1997 gewann
er als bester Uitvoerend Musicus den
Twentsche Courant Tubantiaprijs. Er studierte weiter
in der Mas-terclass unter anderem bei Sigmund Nissel
und dem amerikanischen Klarinettisten Richard Stoltzman.
Er spielt in verschiedenen Orchestern und Projekten.
Als Duo haben
sich Nico-Jan Beckers und Auke Reuvers in vielen
musikalischen Gefilden getummelt. Bei Musikfestivals,
im Radio und Fernsehen, bei Theaterprojekten, in
Salons und selbst auf der Straße wussten sie
das Publikum mit der eigenwilligen Sprache ihrer
Musik zu überraschen. Die einzigartige Kombination
von Akkordeon und Klarinette beides Zungen-Instrumente
ist für die beiden Musiker eine dankbare
Quelle der Inspiration, um bestehende Musik mit
eigenen Klangfarben und Charakter neu zu interpretieren.
Für Die Geierwally haben sie Musik
von Leos Janacek, Erik Satie und
Phillip Glass arrangiert.
.pdf-Faltblatt (1,8 MB)
zur Geierwally - vertont von Nico-Jan Beckers
und Auke Reuvers: [go]
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Der Sonderling |
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1929, 90 Minuten, Stummfilm s/w, 35mm- und 16mm-Format
Manuskript und Regie: Walter Jerven
mit: Liesl Karlstadt und Karl Valentin
in weiteren Rollen: Ferdinand Martini, Truus van
Aalten, Heinz Koennecke, Gustl Starck-Gstettenbauer
Augen- und Ohrenschmaus:
Karl Valentin - vertont
von Jogi Nestel.
So, 01.12.02, 17.30 Uhr, Mephisto
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Jogi Nestel kommt seinem neuen Projekt nach Augsburg:
Dem langverschollenen Karl Valentin Film "Der
Sonderling". Im Rahmen eines Beutekunstabkommens
mit Rußland ist er wieder aufgetaucht. Das
Negativ wurde dem Bundesfilmarchiv zurückgegeben,
und Jogi Nestel konnte sich neue Kopien in 35mm
ziehen lassen. Mit einer Vielzahl von unterschiedlichsten
Percussion-Instrumenten wird der Film lebhaft und
gewitzt von Nestel vertont.

Dieser erste Langfilm Karl Valentins gilt nicht
nur wegen der hervorragenden Darsteller als ein
herrausragendes Beispiel der deutschen Filmgeschichte.
"Der Sonderling" zeigt einen sehr komplexen
und durchdacht vorgetragenen Handlungsverlauf, und
ist auf erstaunliche Weise seiner Zeit voraus: Die
unmögliche Liebesaffäre, die zum Scheitern
verurteilten Versuche, sich umzubringen, - Ideen,
die in der jüngeren Filmgeschichte ihre Nachahmer
gefunden haben.

In Zeiten wirtschaftlicher Depression spielt Karl
Valentin in einer seiner typischen Verlierer-Rollen
einen Arbeitslosen aus dem einfachen Münchner
Milieu. Auf Umwegen findet er eine Anstellung gegen
Kost und Logis und "gute Behandlung" als
Schneidergehilfe bei der Maß-Schneiderei Friedrich
Kuhn. Hier beginnt nun die für die damalige
Zeit unerhörte "Liebes-Affäre"
zwischen Karl Valentin und der Schneidersgattin
Paula Kuhn (Liesl Karlstadt), in deren Verlauf dem
Ehemann in aller Öffentlichkeit die Hörner
aufgesetzt werden. |
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